Unerhört, was der bayerische Rundfunk da jüngst in seinem Wissens-Programm verkündete: Fastfood macht das Immunsystem langfristig aggressiver. Das klingt erstmal gar nicht so negativ. Ein aggressives Immunsystem, mag der Laie denken, bekämpft sicher auch aggressiv und effizient die Krankheiten. In der Realität ist die Geschichte jedoch komplizierter. Denn wie so oft bei Aggression: Ein aggressives Immunsystem neigt zu Überreaktionen und führt zu Entzündungen, die ein normales Immunsystem vermieden hätte.
Die Wissenschaftler haben vier Wochen lang Mäuse mit viel Fett, viel Zucker und wenigen Ballaststoffen gefüttert. Ihr Körper reagierte darauf mit massiven körperweiten Entzündungen, fast so, als hätten sie sich mit gefährlichen Bakterien infiziert. Als die Tiere daraufhin vier Wochen lang artgerechte Getreidekost erhielten, verschwanden die Entzündungen. Allerdings: Auch nach der Ernährungsumstellung waren immer noch viele Erbanlagen aktiv, die während der Fastfoodzeit aktiviert wurden. Die genetische Reprogrammierung der Immunzellen blieb also bestehen.
(Foto: CC-BY chichacha)