Wie die Muslime den Schnaps erfanden

Alkohol in irgendeiner Form scheint die Menschheit seit Adam und Eva zu trinken. Die Wikipedia verweist auf über 4000 Jahre alte Texte, auf denen bereits die Herstellung von Drinks behandelt wird. Angesichts dessen scheint es doch überrascht, dass die Basis der meisten hochprozentigen Getränke, die Destillation, erst im 8. Jahrhundert nach Christus erfunden wurde. Anne Ewbank von Gastro Obscura stellt uns die beiden muslimischen Alchemisten Abu Musa Jabir ibn Hayyan und Muhammad ibn Zakariya al-Razi vor, die das Destillieren, und damit auch den Schnaps erfunden haben. Davon berichtet noch heute das Wort Alkohol – zumindest dem etymologisch geschulten Leser.  Das Wort beginnt nämlich mit einem Al wie in Al Kaida oder Al Dschasira und ist vom arabischen الكحول (al-kuḥūl) abgeleitet.

Before the Islamic Golden Age, people worldwide used crude methods of distillation, such as leaving booze out in the cold and drinking what wouldn’t freeze. And the basic principles of distillation were known by ancient Greek and Egyptian scholars, including Aristotle. But the roots of modern distillation technology began with the semi-mythical Persian alchemist Abu Musa Jabir ibn Hayyan.

Also, beim nächsten Whiskey oder Gin ruhig auch mal dankend gen Morgenland prosten. Heute ist man in der islamischen Welt vielerorts mit dem Alkohol auf Kriegsfuß. Die Türkei verschärfte ihre restriktive Alkoholpolitik zuletzt so weit, dass das Raki-Festival von Adana sich in Kebap-Festival umbenennen musste. Das war nicht immer so in der arabischen Welt, aber oft, wie Ewbank schreibt:

Though liquor was finally easy to obtain, it wasn’t always drunk. Islamic society during the Golden Age swang between outright bans and surprising permissiveness when it came to booze. This phenomenon was epitomized by the lifestyle of the famous poet (and mathematician) Omar Khayyam, who rhapsodized about “a jug of wine, a loaf of bread, and thou.” But the alcohol derived from distillation was often put to work: as lamp fuel and as antiseptic.

(Bild: Photo by Wine Dharma on Unsplash)

Bloody Hour statt Happy Hour

Charmante Idee einer israelischen Bar: Frauen bekommen dort während ihrer Periode einen Rabatt von 25 Prozent. Damit wollen die Betreiber nicht nur den besonderen Bedürfnissen nach Schmerzlinderung der betroffenen Frauen entgegen kommen, sondern allgemein das oft tabuisierte Thema mehr in den Mittelpunkt rücken.

Beyond the initial childish embarrassment, cause that how it is with anything connected to the body, we want to speak about this important issue, Barir says. There is no platform for addressing the subject of menstruation and theres no legitimacy in the public sphere for discussing it without people immediately going, Ick, why are you talking about that?

(Bild: CC-BY Derek Gavey)

Das Fleischwunder für Cocktails

Der Artikel ist schon zwei Jahre alt, für mich war es aber trotzdem eine Neuigkeit. Das sehr schonende Sous-Vide-Verfahren scheint nicht nur Fleisch zu veredeln, sondern zunehmend auch Cocktails. Dass man darüber wenig liest, könnte auch damit zu tun haben, das Barkeeper die sehr technisch anmutende Zubereitung lieber vor den Augen der Kundschaft verstecken. Natalie Compton hat sich für Vice in Bangkok auf die Suche nach Drinks aus dem Sous-Vide-Garer begeben.

Wir wuchsen mit gerührten und geschüttelten Cocktails auf, aber von einem Wasserbad hat Bond nie etwas gesagt. Wenn du nicht gerade in der Gastronomie arbeitest, ist die Sous-vide-Bewegung vermutlich an dir vorbeigegangen.

Stimmt.

(Bild: CC BY 2.0 Michael Shehan Obeysekera)