Das Noma ist jetzt ganz offiziell bei den Anarchisten

Lange war es still um das beste Restaurant der Welt. Jetzt hat René Redzepi das Restaurant neu eröffnet und schon die Wahl des Ortes soll wohl als Statement verstanden werden. Das Noma eröffnet nämlich nicht einfach wieder in Kopenhagen, sondern in der berühmten Freistadt Christiania, dem berüchtigtesten Stadtteil der dänischen Hauptstadt mit eigenen Gesetzen. Diese ist eine Mischung aus Hippie-Utopie, Kiffer-Paradies und libertärer Modellstadt.

Dabei ist zu vermuten, dass hier ähnlich wie in Kreuzberg oder dem Frankfurter Bahnhofsviertel eine Doppelbewegung stattfindet. Einerseits bekommt das Noma ein bisschen vom verruchten Image des berüchtigten Bezirks ab, andererseits wird dieser Bezirk durch das Spitzenrestaurant ordentlich aufgewertet und verliert ein Stück seines alten, anarchischen Sonderstatuts, wenn jetzt bald wohlhabende Feinschmecker aus aller Welt durch das Kommunenviertel streunern. Man darf gespannt sein, ob der Umzug am Ende nur ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Gentrifizierung mitteleuropäischer Großstädte werden wird. Vielleicht gibt es jetzt aber auch einfach Cannabis-Gerichte auf der Karte.

(Foto: Graffiti in Christiania, CC-BY-ND ChristianeBue)

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