Die Präsentation von Speisen im Fine Dining Bereich ist wie eine Sprache mit ganz eigenen Regeln. Welche Saucen kommen als Kleckse und wann eignet sich ein Spiegel? Was schneidet man in Würfel, was funktioniert besser in Sphäre und welches Lebensmittel funktioniert nur mit dünnen Scheiben? Wie jede Sprache hat auch diese Sprache ihre Klischees, und diese machen sich zwei Foodblogger an der Uni-Kassel zu nutzen. Für ihre Instagram-Bilder dekorieren Sie das dröge Uni-Kantinen-Essen um, als seien es Kreationen eines Sternekochs.
Und die beiden beherrschen das Vokabular. Aus einem traurigen Eintopf-Rest wird: „Tausendundeine Nacht blanchierter Blumenkohl mit knuffigen Kernaugen und mitternächtigen Möhrenhaaren fliegt träumerisch auf einem kalten, kratzigen Käseteppich.“ Mit Essen spielt man nicht? Manchmal sollte man doch.