In Bangkok gibt es zur Zeit Streit um die Garküchen. Die Stadtherren möchten dem Wildwuchs an Street Food, für den Thailands Hauptstadt so bekannt ist, streng regulieren. Willi Germund berichtet in der Frankfurter Rundschau nun über Tante Fai, die für ihren Essens-Stand jetzt sogar einen Michelin-Stern verliehen bekommen hat.
Jedes Kind weiß in Thailand: Das Geheimnis der Speisen liegt in der Zubereitung der Saucen. Jedes Gewürz, jedes Gemüse und jede Zutat müssen absolut frisch sein. Das beherzigt selbstverständlich auch Tante Fai. So sehr sie von ihren Kunden für ihre Kochkünste geschätzt wird, so sehr fürchten sich die Markthändler vor ihr. Denn Jae Fai spürt jeden Fehler auf und lässt sich beim Einkaufen nie in die Irre führen.
Ob die Auszeichnung Fais den bedrohten Garküchen Bangkoks nutzt, ist jedoch unwahrscheinlich. Germund führt aus, dass hier doch eine ganz besondere Institution geehrt wurde, die allein schon preislich weit über dem gängigen Street-Food-Niveau der Stadt liegt. So habe Frau Fai die neuen Regulierungen auch nicht zu fürchten und ist vielleicht eher Prototyp der kommenden Street-Food-Kultur der thailändischen Hauptstadt – sauber, edel, teuer.
(Bild: CC BY-NC 2.0 Roberto Trombetta)